So fing das einstens an: Tintling hat auftragsgemäß Zunderschwämme apportiert und für Zündler
diese und diese Gebrauchsanweisung ausgegraben. Aber es ist ziemlich mühsam mit dem Zunderschwamm,
da gibt es wirklich Besseres.

Für falls man es dennoch probieren möchte:

Teil 2: Die Präparation in Kaliumnitrat. Das Zeug ist aus guten Gründen nur noch schwer zu bekommen. Sein Vorgehen und seine Rezeptur: Er schneidet dünne Scheiben von der Trama (Teil1, Video darüber), kocht die eine Stunde in Wasser, gießt ab. Dann macht er sich eine 5%ige Kaliumnitratlösung, d.h. auf 1 Liter Wasser kommen 50 g Kaliumnitrat. Zusätzlich auf diese Menge 1 Tl Salz, damit der fertige Zunder später nicht zu schnell verglimmt. Die Lösung kocht er auf und gießt sie möglichst heiß zu der abgetropften Zundertrama in einen verschließbaren Behälter, der drei Wochen geschlossen stehen bleiben muss.
Kaliumnitrat ist besser bekannt als Salpeter. Den kann man auch von altfeuchtem Gemäuer abkratzen. Aber bis man da 50 g der reinen, weißen Kristalle zusammen hat...

In Teil 3 zeigt er, was er mit dem fertigen Zunder macht.

Aah,  und hier noch Zunder aus der Unnerbux - Char Cloth. Gefällt mir, das werde ich mal probieren.

Der springende Punkt ist der Zündfunken und der lässt sich auf verschiedene Arten erzeugen. Z.B. so.

Feuermachen mit Batterie und Kaugummipapier (mit den kleinen 1,6-Volt-AA-Zellen geht das auch.
Aber die allerkleinsten Mignons müssen frisch sein und der Mittelsteg des Papierchens knapp. Oft gehts damit auch nur einmal, beim zweiten Versuch schwächeln sie schon.) Hier wirds ausführlicher erklärt (6.53 min).
Knopfzellen scheinen mit Kaugummi nicht kompatibel zu sein. Als Trost gibts einen Kaugummisong, der die weltbewegende Frage zum Inhalt hat, ob ein Kaugummi am Bettpfosten über Nacht seinen Geschmack verliert.

Feuermachen im Winter bei geschlossener Schneedecke (52 min) mit Birkenrinde als Zunder. Den Zündfunken erzeugt der schweizerische Zündler Remo in diesem Fall mit Army-Feuerstarter und Messerrücken.
Aber er kann auch Glut bohren (auch wenn der Versuch ein Feuer zu entfachen in diesem Fall misslang.).
Senf von Ol´Monday: Ein mindestens ebenso guter Zunder im Winter und Vorfrühling sind Samenstände von Blütenpflanzen mit fädiger, wolliger oder wattiger Struktur, z.B. von  Rohrkolben, Waldreben oder Herbstanemonen, in moorigen Gebieten auch von Wollgräsern. Und trockenem Schilf natürlich, wobei die Blüten einen guten Zunder abgeben und die Blätter ein gutes Nest. Aus diesen und anderen leicht entzündlichen Naturmateralien baut man sich eine Art "Vogelnest", das den Zündfunken oder die wie auch immer erzeugte Glut aufnimmt. Durch Anpusten der Glut wird das Nest schließlich zur Flamme.

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