Bohnen

Sie werden jetzt vielleicht einwenden, dass Bohnen doch gar nichts mit der Wildküche zu tun haben. Phaseolus vulgaris heißt ja nicht umsonst Gartenbohne.
Sie haben Recht: Bohnen wachsen nur in Südamerika und anderen tropischen Gebirgsländern wild. Hier nicht. Zu kalt. Sie überstehen den Winter nicht.
Und doch hat die Gartenbohne selbst hier zu Lande etwas mit der Wildnis zu tun. Im Zusammenhang nämlich damit,
dass die EU nur noch Normgemüse von Monsanto & Co. wünscht und den Verkauf von Saatgut alter Gemüsesamen demnächst verbieten wird.
Selbst die private Weitergabe von Samen soll dann unter Strafe gestellt werden.
Ich habe keine Zweifel daran, dass die EU-Parlamentarier den Gesetzentwurf abnicken werden,
wenngleich ich bezweifeln mag, dass die den überhaupt gelesen haben.

Bei Bohnen könnte man sich im Ernstfall, d.h. wenn ein amtlicher Kontrolleur die Monsanto-Konformität privater Gärten inspiziert
und unerlaubte Gemüsesorten darin feststellt (welch ein Verbrechen!), ja nicht einmal damit herausreden,
dass die Samen ohne eigenes Zutun über Nachbars Zaun in den Garten geflogen sind.
Bohnenkerne sind flugtechnisch nämlich eher mit Steinen zu vergleichen und im Winter wären sie eh hinüber.
Dabei tausche ich seit vielen Jahren voller Begeisterung mit meinen Nachbarn alle möglichen Gemüse- und Blumensamen.
So auch Bohnen. 40 Sorten wachsen aktuell auf meinem Karree. Doch das ist nur ein winziger Bruchteil dessen, was es gibt.
Es gibt nämlich deren Tausende.
Sie blühen weiß, gelb, lila, violett und rot und ihre essbaren und wohlschmeckenden Hülsen haben mannigfache Formen und Farben.
Die Blüten sind übrigens gute Bienenweiden. Wenn denn die Bienen nicht aktuell Pestizidopfer wären und mit Massensterben reagieren würden...
Aber das ist ein anderes Thema.

 

Demnächst werde ich Ihnen hier mal einige meiner Bohnensorten einzeln vorstellen. Mit den Monstranzbohnen da unten hat es jedenfalls angefangen.



Glauben Sie mir: Man kann nicht nur Eintöpfe daraus machen.

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