Blitzschnelle Mierensuppe

11.2.2011 

Es ist frostfrei und die Vogelmiere (Stellaria media) wuchert in dicken, weichen, saftigen, sauberen Polstern direkt vor der Haustür. Genau so, wie hier auf dem Hintergrund zu sehen.

Man kann sich eine oder zwei Handvoll davon packen, mit der Schere nicht zu weit unten abschneiden und so, wie sie ist, weiterverarbeiten. Vogelmiere ist ein wunderbar mildaromatisches, schmackhaftes  Kraut,
das in der Wildküche mannigfache Verwendung finden kann.
Vorausgesetzt, dass gekochte Pellkartoffeln (wir hier im Saarland nennen sie "Quellesjer")
zur Verfügung stehen, hat man die Suppe in wenigen Minuten fertig.

Hier also das Blitzrezept des Tages:

Zutaten:
200 g Pellkartoffeln, gepellt
1 Brühwürfel (für 1 Liter)
700 ml Wasser
50-80 ml Sahne
1-2 Handvoll Vogelmiere 

Alles zusammen in ein passendes Glasgefäß geben und mit dem Pürierstab oder im Mixer pürieren.
Danach gaumengerecht erhitzen, aber möglichst nicht kochen. In Teller gießen.
Ferdisch. 

Jetzt werden Sie vermutlich fragen, wie viele Teller das ergibt oder für wie viele Personen das gedacht ist.
Gute Frage.
Kommt darauf an, wie groß Ihre Teller sind, wie voll Sie die Teller machen
und wieviel Appetit der Suppenkasper hat...
Ich könnte mich über die Portionenangaben in Kochbüchern immer kringeln.
Was ist eigentlich eine Normportion? (Oder ein Normhunger?)
Hat man sich in Brüssel schon mal über eine europäische Standardisierung der Normportion oder des Normsuppentellers Gedanken gemacht? Nein? Zeit wirds... .
Das wäre doch echt mal eine sinnvolle Verwendung von Steuergeldern.... ;-)

Vogelmiere mit Pellkartoffeln im Glaskrug Vogelmiere mit Pellkartoffeln im Glaskrug, püriert

Mierensuppe im Teller

PS: Der Begriff Steuergelder ließ meine grauen Zellen gerade einen kleinen Gedankenhüpfer machen:
Die Suppe ist für ein paar Cent zu haben. Billiger, schmackhafter und gesünder als jede Tütensuppe.

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