Gebratene Engerlinge


Engerlinge, in Butter gebraten

Wenn wir Eier hätten, gäbe es Eier mit Speck, wenn wir Speck hätten.
Alter Kellner-Spruch aus DDR-Zeiten auf die Frage eines Gastes,
was es denn aktuell Gutes zu essen gäbe.

Ich habe den Spruch soeben etwas abgewandelt: Wenn wir Egerlinge hätten,
gäbe es Egerlinge mit Engerlingen, wenn wir genug Engerlinge hätten.
Aber es waren nur fünf, die ich beim heutigen Jäten (15.4.2013)
unabsichtlich in ihrer Ruhe vor dem Käfer störte.
Da ich schon immer einmal wissen wollte, wie Engerlinge schmecken,
also gleich ein Versuch.
Die Engerlinge sind ja von Haus aus schon schön blank und weiß und sauber, da braucht man nichts weiter zu tun in Sachen Reinigung.
Also etwas Butter in die Pfanne und die wirklich ganz heiß werden lassen. So heiß, dass sie schon zu bräunen beginnt. So ist gewährleistet, dass die Engerlinge den Sekundentod sterben und nicht noch minutenlang in der Pfanne hinsiechen müssen.
Die Kerfenlarven also in die heiße Butter werfen, drei bis zwei Minuten braten,
minimal salzen, fertig.
Am besten direkt aus der Pfanne essen. Köstlich. Schade, dass es nicht mehr waren.
Meine Nachbarin behauptete kürzlich "Hunderte" von Engerlingen im Vorgarten gehabt zu haben.
Sollte das nächstens mal wieder der Fall sein, werde ich ihr und ihnen nachsteigen.

Die gebratenen Engerlinge erwiesen sich, ganz im Gegensatz zu den Regenwürmern von neulich, als wahre Delikatesse. Letztere haben nämlich gegart eine Konsistenz von mit Sand gefüllten Infusionsschläuchen. Und sie wollen während des Bratens immer aus der Pfanne springen. Das wollen die Engerlinge übrigens auch, aber lange nicht so engagiert wie die Regenwürmer oder etwa wie Judasohren Auricularia auricula-judae. Mit einem Spritzschutz-Deckel auf der Pfanne sind Sie im Zweifel auf der sicheren Seite.

Probieren Sie unbedingt auch die seit Urzeiten  bekannte Maikäfersuppe.
Das Rezept gibts bei Hirnsalz

zurück zum Wildküchenindex